- Wegweiser
Tourenplanung im alpinen Gelände
Wer sich schon vor der Tour zu Hause über die wichtigsten Dinge informiert, dem bleiben unliebsame Überraschungen erspart und läuft nicht Gefahr, die schönsten Plätze einfach zu versäumen. In der Tourenplanung werden Informationen zu den folgenden Punkten eingeholt.
TOURENZIEL
Es sollte sich bereits im Vorfeld die Frage gestellt werden, ob das gesteckte Ziel für die Gruppe generell erreichbar ist. Wenn die Traumtour zur Tortour wird, folgen Ermüdung und Überforderung. Diese beiden Faktoren sind wiederum die häufigsten Gründe für Unfälle.
Seit dem Jahr 2000 werden die Wanderwege nach einem einheitlichen System bewertet (siehe Foto Wegweiser oben).
Gehstrecke | Techn. Schwierigkeit | Anforderungen an den Wanderer |
---|---|---|
Wanderweg |
| Keine Bergerfahrung und Bergausrüstung notwendig |
mittelschwieriger Bergweg (rot) |
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schwieriger Bergweg (schwarz) |
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PLANUNGSHILFEN
Um sich schon vor der Tour ein gutes Bild der gewünschten Tour machen zu können, helfen topographische Karten, Tourenführer, Beschreibungen im Internet, sowie die Auskunft von Experten wie Bergführern, Hüttenwirten, Alpenverein.
Karten:
Flächendeckend für Österreich gibt es Karten des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV) im Maßstab 1: 50 000 (ÖK50). Ferner gibt es dazu eine Vergrösserung dieser Karten auf den Maßstab 1:25 000 (diese sind aber nicht genauer!).
Karten des Alpenvereins (AV) gibt es für alle wichtigen Berggebiete Österreichs. Diese wurden tatsächlich im Maßstab 1:25 000 erstellt und zeichnen sich durch eine hohe Detailtreue aus.
Für die Planung der Anreise empfiehlt sich ein Kartensatz im Maßstab 1:150 000.
Für die Wegplanung helfen folgende Richtwerte: Pro Stunde legt eine Gruppe rund 4000m in ebenem Gelände, 300 Höhenmeter im Aufstieg sowie rund 500 Höhenmeter im Abstieg zurück.
LINKS FÜR DIE TOURENPLANUNG IM INTERNET
AUSRÜSTUNG
Bei der Bekleidung geht man am besten nach dem „Schichtprinzip“ vor. Mehrere dünne Kleidungsstücke werden dabei übereinander getragen. Sachen zum Wechseln werden im Rucksack mitgeführt, genauso wie ein Regenschutz. Als Schuhwerk sind feste, knöchelhohe Bergschuhe mit guter Sohle zu wählen. Turnschuhe, Sneaker oder gar Flip-Flops haben am Berg nichts verloren.
Die minimale Notfallausrüstung im Rucksack besteht aus einem kleinen Erste Hilfe Paket, Mobiltelefon, einer kleinen Taschenlampe, sowie bei Bergtouren einem Biwaksack. Weiters sind persönliche Dinge wie Medikamente, etc. mitzuführen.
WETTERPLANUNG
Kaum ein anderer Faktor ist für das sichere Gelingen einer Bergwanderung ähnlich wichtig wie der des guten Wetters. Im Gebirge herrschen das ganze Jahr über andere „atmosphärische Zustände“ als im Tal. Besonders gefährlich sind sommerliche Wärmegewitter, Blitzschlag, schlechte Sicht und starker Regen mit damit verbundenem Steinschlag. Um nicht von schlechtem Wetter überrascht zu werden, ist es unerlässlich, sich aus kompetenter Quelle aktuell über die Wetterentwicklung zu informieren:
Wetterbericht | |
telefonische | Persönliche Beratung: +43-512 291600 |
Alpenwetterbericht: 0900 91 1566 80 | |
Ostalpen: 0900 91 1566 82 | |
Regionalwetter: 0900 91 1566 81 |
ALPINER NOTFALL
Notfallsituationen erfordern rasche, qualifizierte Hilfe.
Alpinnotruf: 140
Euronotruf: 112
Besteht für ein Handy keine Netzabdeckung, so kann nach dem Aus- und wieder Einschalten anstatt des PIN Codes sofort die 112 eingegeben werden. Die 112 funktioniert unabhängig vom Netzbetreiber, auch ohne SIM Karte bzw. bei Wertkartenhandys auch ohne Guthaben.